Bürgerstrom

Nachhaltige Martwirtschaft

Blog Bürgerstrom und Nachhaltige Marktwirtschaft

Mit diesem Blog nutze ich die Gelegenheit, spannende, aktuelle Artikel zur Nachhaltigkeit und zum Thema "Nachhaltige Marktwirtschaft" einzufangen, festzuhalten und zu kommentieren, die im Fernsehen und von Printmedien sowie von Instituten, Verbänden, Wissenschaftler*innen, Behörden und Regierungen veröffentlicht werden.
Durch die Flut täglicher Neuigkeiten, ist es schwierig, Orientierung zu finden, um ein Thema weiter zu entwickeln. Viel Freude bei den Denkanstößen, die sich aus den Blogbeiträgen ergeben.
Ihr Dietmar Helmer im Februar 2022


2022-03-14

Blickwinkel-BEV02 Mobilität Elektrofahrzeuge Kraftstoffe - Kosten und Effizienz – Energiekostenvergleich für Pkw – Wirkungsgrad - Ökobilanz

Im vorangegangenen Blog habe ich die Frage nach der Effizienz der Antriebsarten bei Pkw beantwortet.
Blog05b BMWI-Energiekostenvergleich-fuer-Pkw-2022-03 abgerufen am 2022-03-14.jpg
Frage: Sind Elektroautos kostengünstiger als Verbrennerfahrzeuge mit Benzin und Diesel?

Um diese Frage zu beantworten, muss man sie unterteilen. Denn letztlich kann nur eine Gesamtkostenbilanz dies klarstellen, die neben dem Kauf, den Betriebskosten allgemein, den Energiekosten (Strom, Wasserstoff, Benzin, Diesel etc.) und der Weiterverwendung und dem Recycling alle Lebensphasen des Fahrzeugs abbildet.

(Bild von BMWI/BMWK IV/21 abgerufen am 14.03.2022) Die für den aktuellen Energiekostenvergleich zugrunde gelegten durchschnittlichen Kraftstoff- bzw. Energieträgerpreise des 4. Quartals 2021 betragen für
• Super E5 1,706712 €/Liter, • Super E10 1,649935 €/Liter, • Diesel B7 1,54217 €/Liter, • Strom 0,3387 € /kWh,
• Erdgas H (CNG) 1,186 €/kg, • Autogas (LPG) 0,8436 €/Liter, • Wasserstoff (H2) 9,50 €/kg.

Im Dezember 2020 habe ich diverse Studien zur E-Mobilität, die das Für und Wider darstellen, ausgewertet und die Studie des VDI zur “Ökobilanz von Pkw-Antrieben (2020)” mit dem Bericht „Vergleich der lebenslangen Treibhausgasemissionen von Elektroautos mit den Emissionen von Fahrzeugen mit Benzin- oder Dieselmotoren“ der TU Eindhoven (2020) in einer Synopse verglichen und aufgezeigt, wie wichtig es ist, die Parameter der Annahmen zu analysieren.

Die Zahlen vom Energiekostenvergleich sprechen deutlich zugunsten eines Elektrofahrzeugs, wenn man nur die Kosten für das Tanken berücksichtigt.

Zitat Webseite BMWI: Ziel des Energiekostenvergleiches für PKWs ist es, eine leicht verständliche Gegenüberstellung der durchschnittlichen Kraftstoff- und Energieverbräuche je 100 km transparent aufzubereiten.

Blog05b BMWI-Energiekostenvergleich-fuer-Pkw-2021-12 abgerufen am 2022-03-05.jpg(Bild von BMWI/BMWK III/21 abgerufen am 05.03.2022) Die für den aktuellen Energiekostenvergleich zugrunde gelegten durchschnittlichen Kraftstoff- bzw. Energieträgerpreise des 3. Quartals 2021 betragen für
• Super E5 1,617663 €/Liter, • Super E10 1,560924 €/Liter, • Diesel B7 1,396446 €/Liter, • Strom 0,2797 €/kWh, • Erdgas H (CNG) 1,131€/kg,
• Autogas (LPG) 0,7313 €/Liter,• Wasserstoff (H2) 9,50 €/kg.

Die jeweiligen Verbrauchsdaten basieren auf der Auswertung der jeweils drei meistverkauften Fahrzeugmodelle in den Segmenten Kleinwagen/ Kompaktklasse und Mittel-/Oberklasse und der jeweiligen benötigten Antriebsenergie nach WLTP (Worldwide harmonised Light vehicle Test Procedure).

Bei einer jährlichen Fahrleistung von durchschnittlich 14.000 km pro Pkw beträgt der Kosteneffekt beim Tanken bereits mehrere Hundert Euro zugunsten eines reinen Elektroautos.
Die im Jahr 2022 derzeit höheren Kosten bei der Anschaffung eines Elektrofahrzeugs werden weitgehend kompensiert durch die Zuschüsse der BAFA bei der Anschaffung des Pkw und durch die reduzierten Kosten beim Tanken. Sondereffekte für Firmenfahrzeugen bringen weitere Kostenvorteile durch die Regelungen zu §6 EStG sowie der reduzierten Kfz-Steuer.
Hier finden Sie den Faktencheck des FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR SYSTEM- UND INNOVATIONSFORSCHUNG ISI Batterien für Elektroautos: Faktencheck und Handlungsbedarf, abgerufen am 05.03.2022 

Die seit Jahren anhaltende massive Kostendegression bei der Batterieherstellung wird die Kosten für die Herstellung von Elektrofahrzeugen in den nächsten Jahren weiter deutlich senken. Vor etwa 10 Jahren kostete eine kWh-Batteriekapazität für 50 kWh noch 50.000 Euro, heute kosten 50 kWh etwa 7.500 Euro, in 10 Jahren voraussichtlich noch 2.500 Euro. Unvorstellbar?

Blog05b BloombergNEF - Volumengewichteter durchschnittlicher Pack- und Zellenpreis - abgerufen am 2022-03-05.jpgAm 16. Dezember 2020 veröffentlichte BloombergNEF folgende Nachricht: Die Preise für Lithium-Ionen-Batteriepacks, die 2010 bei über 1.100 US-Dollar pro Kilowattstunde lagen, sind real um 89 % auf 137 US-Dollar/kWh im Jahr 2020 gefallen. Bis 2023 werden die Durchschnittspreise laut der jüngsten Prognose des Forschungsunternehmens BloombergNEF (BNEF) bei 100 $/kWh liegen.

Frage: Als eine kWh Batteriekapazität für ein Elektroauto vor 10 Jahren noch 1.000 Euro kostete, haben Sie daran geglaubt, dass diese heute für etwa 150 Euro zu haben wäre und die klare Richtung 100 Euro /kWh vorgezeichnet ist?
Durch technologischen Fortschritt in der Entwicklung neuer Batterietypen wird die Kostendegression weitergehen. In 10 Jahren stehen wir wahrscheinlich bei 50 Euro /kWh. Massenfertigung, technischer Fortschritt, höhere Energiedichte, neue Materialien, sind nur vier Gründe, warum dies geschehen wird. 
Allerdings können schlechtere globale Rahmenbedingungen, höhere Energiepreise, gestörte Lieferketten dies beeinträchtigen.
Deshalb auch hier wieder meine Ansage: Machen wir uns unabhängig von globalen Energielieferketten aus Öl, Gas, Kohle. 100% erneuerbare Energien regional, dezentral, vernetzt, speicherbar.
Kurz gesagt: Der Elektroantrieb für Kraftfahrzeuge ist machbar. Er ist als Anpassungsoption zur Reduzierung der Klimagase bereits heute wirksam.

Dietmar Helmer - 17:41 @ Nachhaltige Marktwirtschaft, Elektromobilität, Wirksamkeit und Effizienz | Kommentar hinzufügen


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